Das erste Elektroauto der Geschichte
Die Geschichte des Elektroautos beginnt bereits im frühen 19. Jahrhundert, weit vor der Ära der Benzinmotoren. Einer der ersten Pioniere war der Schotte Robert Anderson, der
zwischen 1832 und 1839 ein elektrisch betriebenes Fahrzeug entwickelte. Dieses Fahrzeug nutzte primitive Einwegbatterien und erreichte eine Geschwindigkeit von etwa 12 km/h.
Nach Anderson trugen mehrere Erfinder zur Weiterentwicklung der Elektromobilität bei:
-
Thomas Davenport (USA, 1835): Entwickelte einen Elektromotor und baute das erste elektrische Schienenfahrzeug, was einen bedeutenden Schritt für die
Elektromobilität darstellte.
-
Gustave Trouvé (Frankreich, 1881): Präsentierte das erste offiziell anerkannte Elektroauto, ein dreirädriges Fahrzeug, das mit Bleiakkumulatoren betrieben
wurde und eine Geschwindigkeit von 18 km/h erreichte. Er stellte dieses Fahrzeug auf der Pariser Elektrizitätsausstellung vor.
-
William Ayrton und John Perry (England, 1882): Entwickelten ein weiteres bedeutendes Elektrofahrzeug, ein Dreirad, das vollständig auf elektrische Energie
angewiesen war und keine Pedale mehr hatte. Es erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 14 km/h und hatte eine Reichweite von 40 Kilometern.
Der Maschinenfabrikant Andreas Flocken baute 1888 das erste deutsche Elektroauto, den Flocken Elektrowagen. Dieses vierrädrige Fahrzeug gilt als der erste elektrisch
angetriebene Personenkraftwagen und trug wesentlich zur frühen Entwicklung der Elektromobilität bei.
Um die Jahrhundertwende gab es eine beträchtliche Anzahl von Elektrofahrzeugen, die im Wettbewerb mit Dampf- und Benzinfahrzeugen standen. Bis 1900 wurden in den
USA mehr Elektrofahrzeuge als Benzinautos produziert. Elektroautos boten viele Vorteile, darunter einfachere Handhabung und leisen Betrieb. Allerdings hatten sie auch Nachteile
wie höhere Kosten und begrenzte Reichweiten, was letztlich zu ihrem Rückgang zugunsten der Benzinfahrzeuge führte.
Warum setzte sich das Elektroauto damals nicht durch?
Trotz der frühen Erfolge und technischen Innovationen konnte sich das Elektroauto aus mehreren Gründen nicht gegen den Verbrennungsmotor durchsetzen:
-
Kosten: Elektroautos waren teurer in der Herstellung als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Die Batterien waren schwer und teuer, was die
Produktionskosten in die Höhe trieb.
-
Reichweite: Die begrenzte Reichweite der frühen Elektroautos war ein erhebliches Hindernis. Während Verbrennungsmotoren mit einer Tankfüllung
weite Strecken zurücklegen konnten, mussten Elektroautos häufig aufgeladen werden, was zeitaufwendig war.
-
Infrastruktur: Die Ladeinfrastruktur für Elektroautos war praktisch nicht vorhanden, während das Tankstellennetz für Benzinfahrzeuge rasch ausgebaut wurde.
-
Wirtschaftliche Interessen: Henry Ford und andere Industrielle hatten ein großes wirtschaftliches Interesse an der Produktion von Fahrzeugen mit
Verbrennungsmotoren. Die Fließbandproduktion des Ford Model T senkte die Kosten erheblich und machte Benzinautos für die breite Masse erschwinglich.
Diese Faktoren führten dazu, dass Elektroautos zunächst aus dem Markt verdrängt wurden. Erst mit den modernen Entwicklungen im Bereich der Batterietechnologie und
dem gestiegenen Umweltbewusstsein erleben Elektroautos heute ein beeindruckendes Comeback.
Tierlexikon -
Kennzeichen A-Z -
Kfz-Versicherung